Oberes Helbetal - die Wiese am Waldhaus ist jedes Jahr überflutet
Oberes HelbetalDie Wiese am Waldhaus ist jedes Jahr überflutet

Gewässer nutzen und unterhalten – eine gesellschaftliche Aufgabe

Auch die kleinen Fließgewässer strukturieren unsere Landschaften, Städte und Gemeinden. Wo sie ökologisch intakt und gut unterhalten sind, bieten sie wunderbare Lebensräume für Pflanzen, Tiere, seltene und geschützte Arten. Sie beherbergen die größte Artenvielfalt und verbinden Biotope miteinander. Schon kleine Bäche sind Lebensadern, die den Menschen Erholung bieten und touristisch wertvoll sind.

Schon mit der Besiedlung unserer Thüringer Landschaft wurden die Gewässer verändert. Die Menschen profitieren seit Jahrhunderten von den Gewässern, ernähren sich von den Fischbeständen, nutzen es als Bade- und Waschwasser, für Tiertränken, die Landwirtschaft und Industrie. Ein herausragendes Beispiel für diese Geschichte ist das Helbesystem in unserem Verbandsgebiet. Schon 1282 wurde das erste Wehr bei Westgreußen angelegt.

Helbewehr Westgreußen

Im Auftrag des Deutschen Ordens haben Mönche die Schwarzburger Helbe als künstliches Gewässer über eine Länge von etwa 18 Kilometern bis zur Unstrut bei Griefstedt gebaut und eine technische Meisterleistung vollbracht, um in den Orten Mühlen zu betreiben. Schon einhundert Jahre später erfolgte die Anlage der Sächsischen Helbe am südlichen Hang der Helbe- Niederung zur Versorgung der Stadt Weißensee mit Wasser. Der Erhalt dieser künstlichen Wasserläufe ist heute eine Herausforderung für die Kommunen und den GUV Helbe.

Allerdings wurde Wasser auch schon immer gefürchtet. Hochwasser und Unwetter sind einschneidende Ereignisse in der Geschichte. Sie verursachten Leid und wirtschaftliche Not. Auch heute noch sind wir abhängig vom Verlauf und vom Zustand der Flüsse in unserer Landschaft. Zurückgehende Niederschlagsmengen der vergangenen Jahre lassen Bäche austrocknen. Auf der anderen Seite sind häufigere Starkniederschläge zu erwarten, die regionale Fluten verursachen können.

Somit hat der noch junge Gewässerunterhaltungsverband die reizvolle und spannende Aufgabe, die Bäche zu pflegen und zu intakten, lebendigen Gewässern zu entwickeln. Auch die Anlagen, die dem Hochwasserschutz dienen, sind zu unterhalten. Grundlage dafür ist die Gesetzgebung des Bundes mit dem Wasserhaushaltsgesetz und das Thüringer Wassergesetz. Der Freistaat Thüringen übernimmt ab dem Jahr 2020 auch die Finanzierung dieser Grundaufgaben. In Zusammenarbeit mit den Kommunen als Verbandsmitglieder, den Behörden und natürlich mit den Anwohnern wird der GUV Helbe diese Aufgaben an den Gewässern zweiter Ordnung umsetzen.
Auf dieser Seite sind nähere Informationen zu den Grundlagen, Hintergründen, Zielen und Aufgaben der Verbandsarbeit und den Strukturen des GUV Helbe zu finden.